Die Produktion in Wort und Bild
Die Bekanntschaft mit dem gebürtigen Tunesier Noureddine Haddad lenkt unsere Aufmerksamkeit auf die Gegend um die tunesische Oase Gafsa, eine der eindrucksvollsten Landschaften der Welt. Durch seine Hilfe stehen uns eine sichere Unterkunft, ein tunesischer Betreuer und ein Übersetzer für die Produktion zur Verfügung.
Wir stellen ein Team zusammen und casten die beiden Hallenser Darsteller Alexander Terhorst und Simon van Parys. Da für den praktischen Teil des Diploms nur fünf Monate zu Verfügung stehen, gilt es, kurzfristig die Terminpläne der beiden und der sieben weiteren Teammitglieder in Einklang zu bringen.

Dieses enge Zeitfenster übertragen wir auf den jeweils günstigsten Flug und die günstigste Fähre. Es bilden sich zwei Teams, die auf getrennten Wegen nach Tunesien reisen.

Team A fährt zwei Wochen vor Drehbeginn nach Tunesien. Für den Techniktransport benötigen wir einen Produktionsbus, setzen dann mit der Fähre von Italien nach Tunis über und bereiten vor Ort alles für den Dreh vor.

Team B kommt für die Drehwoche mit dem Flugzeug nach Tunesien. Sie landen auf die Ferieninsel Djerba, von wo aus sie unsere tunesischen Betreuer abholen.
Damit der Plan aufgeht, telefonieren wir mit Botschaftern, Zollbeamten und Filmförderern. Insbesondere der Transport der Technik über die EU-Außengrenze im Rahmen eines studentischen Projektes gestaltet sich als bürokratisches Monstrum.

Die längste Liste unserer Produktion ist für den deutschen Zoll. Hier sind über 300 technische Einzelteile mit genauer Bezeichnung, Gewicht und Wiederbeschaffungswert vermerkt. Wir benötigen ungefähr einen Monat, um die Ausleihtermine für das nötige Equipment zu koordinieren und anschließend in der Zollstation von Schkopau fünf Stunden lang einer Beamtin den Inhalt von 16 Koffern vorzuführen.
Anhand dieser Beispiele zeigt sich erneut, wie arbeitsintensiv die Produktion eines Films ist, nicht umsonst ein gut bezahlter Job in unserer Branche.
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